Jaaaa, mich gibts noch :-)

Hallo zusammen,

tut mir leid, dass ihr so lange nichts mehr von mir gehört habt! Die letzten beiden Wochen waren ganz schön turbulent hier... :-) (meist) im positiven Sinn!

Nun kommt also gleich der Bericht von 2 Wochen Japan - war wie gesagt viel los hier, kann also ein bisschen länger werden :-)

Am Donnerstag, den 23. August, habe ich mich um 5 Uhr morgens in Shin-Yokohama aufgemacht, um Papa und Carina am Flughafen abzuholen!
Hab mich voll gefreut, dass die beiden nun endlich da waren!!
Ihr Flug war wohl ganz ok, jedenfalls sind wir zunächst mal bei mir in die Wohnung, wo ich natürlich schon alles hergerichtet hatte - Betten, Handtücher und Infomaterial über Tokyo :-)
Papa und Carina haben kurz geduscht und dann sind wir auch schon wieder los!
(Nur nicht dem bösen Jetlag nachgeben und schlafen! Schließlich steht 4 Tage Power-Sightseeing auf dem Programm :-)...)
Beim Chinesen in Shin-Yokohama haben wir Mittag gegessen - Buffet all you can eat :-) mhmmm! Und Papa hat mit Stäbchen gegessen - und ist nicht verhungert!!
Danach gings gut gestärkt weiter nach Yokohama. Dort haben wir Chinatown erkundet, sind am Hafen spazieren gegangen, auf den Landmarktower rauf - Yokohama von oben anschauen - und haben uns im Bay Quarter (Kaufhaus) ein Cocktail gegönnt. Außerdem haben wir im Sogo (Kaufhaus...) diese superleckeren, süßen, kleinen Törtchen gekauft!
Wieder in der Wohnung angekommen, haben wir die natürlich vernascht und Papa und Carina sind danach todmüde ins Bett gefallen :-)

Am Freitag stand dann Tokyo auf dem Programm! Die Tour war eher geprägt vom traditionellen Tokyo. Wir starteten in Ginza, besichtigten das Imperial Palace und schauten uns die Luxuskaufhäuser an. Danach gings weiter nach Akihabara - naja, zugegeben, nicht ganz so traditionell :-) Hier war Papa ganz in seinem Element und hat auch gleich nen portablen DVD-Player fürs Luxus-Camping gekauft :-)
Von Akihabara fuhren wir mit der Yamanote line (This is the Yamanote line train - bound for Ueno and Ikebukuro. Next stop is Ueno. The doors on the left side will open! :-))....) Ueno. Wir spazierten durch den Park und die schmalen alten Gassen vollgestopft mit kleinen Geschäften.
Nach Ueno gings nach Asakusa - zum (also für mich hauptsächlich...) Süßigkeiten essen. Papa und Carina haben diese Dinger (Ich sag nur "Räd biiins insaid" :-)...) zwar nicht so geschmeckt, aber die Atmosphäre dort war trotzdem super!
Obwohl wir uns eigentlich schon den ganzen Tag durchgeschneigt (schreibt man das so?) haben, sind wir am Freitag abend noch nach Kawasaki in DIE Pizzeria mit DER geilen Pizza - Papa und Carina waren ganz begeistert! Hab ich doch gesagt...

Am Samstag mussten wir früh aufstehen - Hakone stand auf dem Programm!
Von Shin-Yokohama fuhren wir nach Machida um dort auf das Romancecar - ein besonderer Zug - umzusteigen. Die Fahrt nach Hakone war vor allem deshalb kurzweilig, weil wir einen tollen Ausblick nach vorne hatten (Siehe Bilder!).
Leider konnten wir in Hakone den Mt. Fuji nicht sehen, wie wir es eigentlich gehofft hatten. Aber der Tag war trotzdem richtig schön! Mit einer Zahnradbahn und einer Gondelbahn fuhren wir auf einen Berg, wo man Schwefeldampf aufsteigen sehen konnte. Dort haben wir dann "Black eggs" gegessen - die Eier werden im Schwefel gekocht und nehmen so die schwarze Farbe an, aber zum Glück nur die Schale, innen waren es ganz normale Eier... naja, nicht ganz - man sagt nämlich, dass eines dieser Eier das Leben um 7 Jahre verlängert! Wir haben jeweils 2 gegessen :-)
Von den schwarzen Eiern ging es mit der nächsten Gondel wieder "bergab" zum See Ashinoko. Dort steckten wir erstmal unsere Füsse in das viel zu warme Wasser. Danach sind wir mit einem "Piratenschiff" zur anderen Seite des Sees gefahren. Wir haben uns die besten Plätze ergattert - ganz vorne!
Nun gings auch schon wieder zurück nach Machida.
Denn wir wollten am Samstag abend ein Feuerwerk in Sagamihara anschauen...
Tja, leichter gesagt, als getan - ich hatte gelesen, an welcher Station wir aussteigen müssen und dass wir dann noch einen Bus nehmen sollen. Wir sind an dieser Station auch ausgestiegen, aber Busse fuhren keine - überall Stau wegen dem Hanabi (Hana = Blume, Bi = Feuer... japanisch für Feuerwerk)... so, da standen wir nun und wussten nicht wo hin - wir versuchten zu fragen, war aber natürlich unmöglich - wie schon mal erwähnt - hier kann auf der strasse fast keiner Englisch :-) Das einzige, was wir dann eben herausgefunden waren, dass die Busse nicht fahren.
Wir - nicht dumm - :-) schmiedeten einen Plan... ich weiß, dass die Mädels und Frauen zum Hanabi oft einen Yukata anhaben (ähnelt einem Kimono, ist aber bunter und aus Baumwolle - für den Sommer). Da liegt es also nahe, den Yukata Träger einfach zu folgen - und das haben wir schließlich auch gemacht :-)!!
Es war ein ziemlich langer Fussmarsch, aber wir haben schließlich das Hanabi gefunden, hatten einen tollen Platz und das Feuerwerk war super!!
Ein gelungener Abschluss des schönen Tages...

Am Sonntag wollte ich den beiden das moderne Japan vorstellen.
Wir starteten in Shinjuku und bestaunten die 12 Mio Stadt (4mal so gr0ß wie Berlin!!) von oben, dem Metropolitan Government Center aus.
Dann fuhren wir weiter nach Harajuku, wo ich eigentlich mit Papa und Carina gemütlich durch den YoyogiPark Richtung Shibuya spazieren wollte.
Aber im Park war gerade ein riesiges Festival mit traditioneller Musik und Tänzen - das war superklasse und wir haben dort dann erstmal ein Stop eingelegt - gestaunt, gegessen, die farbenfrohen Kostüme bewundert, mitgewippt und geklatscht :-)
Als wir uns irgendwann losreissen konnten, führte uns unser Weg nach Shibuya, zu DER Kreuzung. Wir haben uns natürlich mit unter die vielen Leute gemischt... :-)
Aus dieser turbulenten und bunten Welt gings weiter zur Rainbow Bridge, wo es gleich viel ruhiger wurde. Die Aussicht war wieder super!
Auf Odaiba saßen wir am Strand und schauten der Sonne zu, wie sie hinter den Wolkenkratzern von Tokyo verschwand. Zurück ans Festland kamen wir mit dem Wasserbus.
Der Abend (und natürlich auch der Abschlusscrepes in Yokohama) war wirklich der perfekte und wunderschöne Ausklang für die 4 Tage, die mich Papa und Carina besucht haben!

Am Montag morgen hieß es dann wieder früh aufstehen...
Gemeinsam sind wir vom Appartement zur Shin-Yokohama Station gelaufen. Mein Fahrrad hatte ich schon dabei und hab es am Bahnhof abgestellt. Musste ja abends wieder nach hause kommen...
Papa und Carina habe ich nach Yokohama zum Bus begleitet, dann machte ich mich wieder allein auf den Rückweg, zur Arbeit!
Die 4 Tage, die die beiden hier waren, waren zwar ziemlich stressig (ich hoffe, ihr seid mir deswegen nicht bös'?), aber unvergesslich und so war es schon sehr komisch und traurig auf einmal wieder allein zu sein...

Aber dieser Montag hätte ich besser schon von vorneherein aus dem Kalender streichen sollen - denn es ging am Abend nicht gerade glücklich weiter...
Ich wollte mein Fahrrad abholen, wo ich es morgens hingestellt hatte - an der Shin-Yokohama Station! Aber - da war es nicht mehr!!! Ich hab alles abgesucht, in der Hoffnung, jemand hat es einfach nur woanders hingestellt. Aber es war weg!
Tja, was nun, dachte ich, machte mich dann auf zur Polizei, die ein Büro direkt in der Nähe hat. Hier musste ich erst noch auf einen Polizisten warten und währenddessen fragte mich ein netter Japaner, was denn passiert sei - ich erzählte ihm die story und er klärte mich auf, dass es verboten sei, Fahrräder dort abzustellen - na, dass hätte mir mal jemand vorher sagen sollen!!
Das Gespräch mit der zwar unendlich freundlichen, aber des Englischen nicht mächtigen Polizistin war der Horror - es stellte sich heraus, dass die Sache erheblich komplizierter war, als ich dachte - jedes Fahrrad hat in Japan nämlich eine Nr, wie eine Art Kennzeichen. Auch das wusste ich nicht und schon garnicht die Nummer. Da es ja nicht mein Fahrrad war, musste ich den Arbeitskollegen belästigen. Der hat dann das ganze am Dienstag morgen geklärt... PEINLICH!!! Am Dienstag abend konnte ich das Fahrrad wieder abholen.

Jetzt hat mein Fahrrad übrigens einen Platten - eieiei, damit mach ich was mit :-)

So, und nach diesen turbulenten Tagen kam auch schon das nächste Highlight :-) meine Fujisan-Besteigung. Von diesem unvergesslichen Erlebnis schreib ich euch aber morgen - hier ist jetzt nämlich schon fast 12 Uhr nachts...

Gute Nacht :-)
Nochmals sorry, dass ihr erst jetzt wieder was von mir zu lesen bekommt!
Freue mich aber auf jeden Fall weiterhin auf Mails von euch! Wenn ich auch oft seeehr lange mit dem zurückschreiben brauche...

Viele Grüsse ins kalte Deutschland :-)
(Hier ist es aber auch schon merklich kühler gewordern, jetzt haben wir nur noch um die 24 Grad.. :-) ...)

Machs gut, passt auf euch auf!
Eure Julia
*mit wahnsinns Muskelkater* :-) (morgen mehr wie gesagt!)